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Die Sozialisierung – Wie du deinen Welpen an seine Umwelt gewöhnst

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Hundeglück rennende Hunde am See
Ich bin Katja Lindner-Alberti.

Tierheilpraktikerin, Hundechiropraktikerin und glaube, dass 90% der Probleme beim Hund auf den Bewegungsapparat zurück zu führen sind. 

Schau dich auf meiner Seite um, um dein Wissen über deinen Hund oder deine Therapie-Praxis endlich zu vergrößern – und Schmerzen bei deinen Tieren zu vermeiden. 

Mehr zu mir? Findest du hier.

Die Sozialisierung – Wie du deinen Welpen an seine Umwelt gewöhnst?!

Einen Welpen sozialisieren… Was bedeutet das eigentlich? Sozialisierung meint, jemanden in eine Gemeinschaft einzuordnen. Hunde sind Rudeltiere, so wie schon die Wölfe, von denen sie abstammen. Heutzutage sind wir, die Menschen, das Rudel der Tiere. Und in diesem Rudel, sei es eine Familie, eine WG oder welche Konstellation auch immer, muss dein Welpe seinen Platz finden. Er muss lernen, wer Chef des Rudels ist, wo er sich einordnen muss und er braucht klare Anweisungen und Strukturen.

Aber sozialisieren bedeutet für deinen Welpen auch, seine Umgebung mit all den aufregenden Dingen wie Kinder, andere Tiere und Haushaltsgegenstände kennenzulernen. Du musst – und darfst – deinem kleinen Freund die Welt zeigen. Eine wunderbare, aber auch verantwortungsvolle Aufgabe. Nachdem wir im letzten Blogartikel „Mami, ich muss mal! – So wird dein Welpe stressfrei stubenrein“ bereits auf das Thema Stubenreinheit eingegangen sind, geht es heute darum, wie du deinen neuen Mitbewohner an das Leben in deinem Rudel und deinem Revier gewöhnst.

Die Phase der Sozialisierung

Ein Hund lernt sein Leben lang, allerdings nie so gut wie im Welpenalter. In dieser Zeit ist er besonders neugierig auf alle neuen Dinge, und er wird sich ihnen spielerisch nähern. Die Phase musst du nutzen, wenn du die Gelegenheit hast. Du kannst nun den Grundstein für ein entspanntes Leben legen. Die so genannte Prägungsphase geht etwa von der vierten bis zur 18. Lebenswoche deines Hundes. Wie gesagt, ist er in dieser Zeit besonders aufnahmefähig und lernt schnell. Wenn du ihn also mit etwa 8 bis 10 Wochen vom Züchter bekommst, hast du ungefähr zwei Monate Zeit, mit deinem Hund die Sozialisierungsphase zu erleben und ihn an möglichst viele unterschiedliche Situationen zu gewöhnen. In dieser Zeit braucht dein Hund besonders viel Aufmerksamkeit und du eine Menge Geduld.

Woran solltest du deinen Welpen gewöhnen?

Die folgende Checkliste zeigt dir, woran du deinen Welpen gewöhnen solltest, damit euch ein stress- und angstfreies Leben bevorsteht. Wichtig: Gehe in kleinen Schritten und ganz behutsam vor! Bei allem Eifer darfst du deinen neuen Kumpel nicht überfordern. Überleg mal, welche Umstellung und welche Aufregung es für den Welpen ist, plötzlich aus der gewohnten Umgebung mit seinen Eltern und Wurfgeschwistern zu dir in sein neues Zuhause zu ziehen. Wenn dein Hund von einem guten Züchter kommt, hat er schon gewisse Grundlagen mit auf den Weg bekommen. Im Idealfall hatte der Kleine zum Beispiel schon Kontakt zu Kindern und weiß, dass ein Staubsauger nicht gefährlich ist.

Sozialisierung –  Gewöhnung an andere Menschen:

  • In den ersten Wochen sollten möglichst wenige Leute zu Besuch kommen, weil sich der Kleine zunächst mal an dich und seinen neuen Lebensraum gewöhnen muss. Dann aber kann es losgehen: Lade möglichst oft Besuch ein!
  • Treffe dich mit Freunden und Bekannten, die Kinder in unterschiedlichen Altersklassen haben. So lernt dein Welpe den Umgang mit den Kleinen.
  • Nimm deinen Vierbeiner mit in die Fußgängerzone oder die Straßenbahn, aber gehe dabei wirklich behutsam vor. Starte mit ganz kurzen Ausflügen und steigere die Dauer, wenn alles gut klappt.
  • Beim Spazierengehen wirst du auf Jogger und Fahrradfahrer treffen. Super, so lernt dein Welpe auch diese kennen!

Sozialisierung – Gewöhnung an andere Tiere:

 

  • Es ist wichtig, dass dein neuer Mitbewohner auch andere Tiere, wie Katzen oder Pferde, kennenlernt. Er muss wissen, dass von ihnen im Normalfall keine Gefahr ausgeht, aber auch, dass er sie nicht ärgern darf. Ganz besonders wichtig ist das natürlich, wenn diese Tiere bereits in deinem Haushalt wohnen und teil des Rudels sind.

Sozialisierung – Gewöhnung an Alltagsgegenstände und Alltagsgeräusche:

 

  • Vom Staubsauger bis zum Telefon oder der Gitarre – dein Welpe muss lernen, dass all diese Haushaltsgegenstände nicht gefährlich sind.
  • Auch das Autofahren will gelernt sein! Wenn du deinen Hund von klein auf ganz vorsichtig ans Autofahren gewöhnst, steigt er später ohne Angst ein, wenn es zum Tierarzt, Hundefrisör oder in den Urlaub geht! Schau dir hierzu auch den Blogartikel „Gechillt und sicher unterwegs – So klappt das Autofahren mit deinem Hund“ auf mycani.de an.
  • Geh mit deinem Fellfreund (natürlich an der Leine) an einer gut befahrenen Straße spazieren, damit er sich an den Lärm des Straßenverkehrs gewöhnt.

Sozialisierung – Gewöhnung an verschiedene Untergründe:

 

  • Über Stock und Stein! Geh mit deinem neuen Mitbewohner auf Erkundungstour, damit er Untergründe mit unterschiedlicher Beschaffenheit kennenlernt. Von der Wiese über harte Böden und Kies, Stein und Waldboden – zeig deinem Welpen, was es alles gibt. So förderst du seine Motorik und seine Koordination.

 

  • Auch Klettern geht schon, aber fange klein an. Baumstämme, größere Steine oder Balken sollten aber schnell bewältigt werden können.

 

  • Vorsicht bei rutschigen Böden oder Treppen. Die könnten deinen Welpen anfangs noch überfordern, da seine Bewegungskoordination noch nicht genug ausgeprägt ist.

Sozialisierung – Gewöhnung an andere Hunde:

 

  • Gib deinem Welpen die Gelegenheit, andere Hunde kennenzulernen. Wenn ihr spazieren geht und fremde Hunde trefft, solltest du ihn nicht auf den Arm nehmen und ihm Angst signalisieren, sondern ihn – natürlich vorsichtig und kontrolliert – den anderen Hund beschnuppern lassen.

 Braucht man Welpenkurse zur Sozialisierung?

 

Zwingend notwendig sind Welpenkurse, in denen dein Hund mit anderen Welpen zusammengeführt wird, nicht. Du kannst ihn auch durchaus alleine an andere Welpen und Hunde gewöhnen. Aber natürlich kannst du in einem Welpenkurs wertvolle Tipps für die Erziehung und Sozialisation deines Hundes bekommen, wenn er gut geführt ist. Wir haben eine Checkliste für dich erstellt, was einen guten Welpenkurs ausmacht:

 

  • Die Welpen sollten alle zwischen 8 und 16 Wochen alt sein

 

  • Die Gruppen sollten eher klein sein, mit etwa 5-6 Welpen pro Betreuungsperson

 

  • Die Dauer des Kurses sollte maximal eine Stunde betragen, damit dein kleiner Freund nicht überfordert ist.

 

  • Neben den praktischen Übungen sollte dir auch in einem theoretischen Unterricht Wissen zum Thema „Sozialisierung des Welpen“ beigebracht werden

 

  • Es sollten nicht nur Unterricht auf einem abgetrennten Platz, sondern auch geführte Spaziergänge, beispielsweise in die Stadt, angeboten werden

 

  • Grundkommandos sollten vermittelt werden, aber nicht unter Zwang, sondern mit liebevoller Konsequenz

 

  • Es wird jedes Mal auch geübt und niemals nur frei gespielt

 

  • Am besten ist es, wenn der Platz, an dem geübt wird, verschiedene Untergründe und Strukturen zu bieten hat, wie zum Beispiel Wiese, Steine, Baumstämme oder ein Bach.

 

Welpenspielgruppen – Meist keine gute Sozialisierung

 

Während du, genauso wie dein Welpe, von gut geführten Welpenkursen durchaus profitieren kannst, sind Welpenspielgruppen meist keine so gute Idee. Dort treffen sich Hundebesitzer und lassen ihre Welpen einfach miteinander toben. Dabei lernt dein Vierbeiner eher schlechte als gute Verhaltensweisen!  Außerdem kann es passieren, dass kleinere und schwächere Welpen von größeren und stärkeren gemobbt und angegriffen werden. Das ist nicht zu unterschätzen. Dein Kumpel kann in einer unkontrollierten Horde wilder Welpen durchaus traumatisiert werden.

 

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