Erste-Hilfe für den Hund – War das schon mal ein Thema für dich? Klar, zur Vorbereitung auf den Führerschein haben wir alle einen Erst-Hilfe-Kurs belegt, um Menschen helfen zu können. Aber genauso wichtig ist es doch, dass du deinem vierbeinigen Kumpel zur Seite stehen kannst, wenn es ihm schlecht geht. Im schlimmsten Fall geht es um Leben und Tod! Dann ist es entscheidend, ob du ruhig und kompetent reagierst und weißt, was du tust. Und ob du vorbereitet bist, zum Beispiel mit einer gut ausgestatteten Notfallapotheke. Was für die Notfallversorgung deines Hundes wichtig ist und wie du deinem Fellfreund helfen kannst, erfährst du im folgenden Artikel.
Erste-Hilfe für den Hund: Wo gibt’s Kurse und was kosten sie?
Erste-Hilfe-Kurse für Hunde sind glücklicherweise mittlerweile nichts Exotisches mehr. Bekannte Hilfsorganisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter oder die Malteser bieten solche Kurse an. Genauso wie viele Tierakademien und Hundeschulen, die dich für Notfälle mit deinem Vierbeiner ausbilden. Mach dich mal schlau. Ganz sicher gibt es in deiner näheren Umgebung die Möglichkeit, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen! Das Erste-Hilfe-Training umfasst meistens etwa vier Unterrichtsstunden und kostet um die 50 Euro. Wir finden: Absolut nicht zu teuer, wenn du bedenkst, dass dein Können vielleicht mal über Leben und Tod deines geliebten Hundes entscheidet, oder?
Erste-Hilfe für den Hund: Was lernst du im Kurs?
Der Erste-Hilfe-Kurs beginnt mit den Basics. Wie kannst du deinen Hund, wenn er verletzt ist, unter Schock steht oder Schmerzen hat, transportieren und untersuchen? Wie solltest du Wunden erstversorgen, beispielsweise einen Pfotenverband anlegen? Im Kurs zeigen dir die Experten außerdem, wie du dich korrekt verhältst, wenn dein Vierbeiner bewusstlos ist oder an verschiedenen akuten Erkrankungen leidet. Kennst du die Rechtslage zum Thema Hund und Notfall? Im Erste-Hilfe-Training wirst du aufgeklärt. Die Ausbilder weisen dich außerdem in die so wichtige Wiederbelebung beim Hund ein und zeigen dir, wie du deinen Kumpel an Untersuchungen gewöhnen kannst. Ganz wichtig: Der Selbstschutz. Auch das wird im Kurs vermittelt. Hunde in Notsituationen wehren sich häufig aus Angst oder weil sie Schmerzen haben. Du siehst jetzt schon, ein Erste-Hilfe-Kurs lohnt sich in jedem Fall!
Erste-Hilfe für den Hund: Das sind die häufigsten Notsituationen
Ganz klar: Wir können in diesem Artikel nicht auf alle Notfälle und Maßnahmen eingehen. Um dir aber zu zeigen, wie viele Gefahren es für deinen Hund geben kann, listen wir hier die häufigsten Situationen auf, in denen Erste-Hilfe geleistet werden muss.
Wenn du Experte für Erste-Hilfe werden willst, und auch sonst einfach alles rund um den Hund lernen möchtest, ist unser Online-Kurs „HundeGlück – Der Expertenkurs für Hundemenschen“ genau das richtige für dich. Schau mal unter www.oaft.de/hundeglueck.
Häufige Notfallsituationen:
- Vergiftungen, z.B. durch Giftköder
- Verletzungen, z.B. ausgerenkte Gelenke, Prellungen, Knochenbrüche, Bisswunden, stumpfe Bauchverletzungen, Zahnverletzungen
- Krampfanfälle
- Hitzschlag oder Unterkühlung
- Magendrehung
- Brandunfälle
- Fremdkörper
- Ertrinken und Ersticken
- Bewusstlosigkeit und Schock
- Insektenstiche und allergische Reaktionen
Erste-Hilfe für den Hund: So bist du für den Notfall vorbereitet
Es gibt Möglichkeiten, dich auf den Ernstfall vorzubereiten. Denk dran: Du kannst deinem Hund nur so effektiv helfen, wie es die Bedingungen und die Hilfsmittel erlauben. Habe immer die Telefonnummern deines Tierarztes, der Giftnotrufzentrale und der nächstgelegenen Tierklinik zur Hand! Vielleicht gibt es in deiner Nähe sogar einen Tierrettungsdienst? Auch einen Erste-Hilfe-Kasten für deinen Vierbeiner solltest du immer griffbereit haben. Am besten lagerst du einen zuhause und einen im Auto. Die Ausstattung unterscheidet sich dabei kaum zum Erste-Hilfe-Kasten für Menschen. Verbandsmaterial, Schere, Rettungsdecke, Kühlkissen… Was uns retten kann, sollte auch für den Vierbeiner zur Verfügung stehen. Auf den Inhalt des Erste-Hilfe-Kastens beziehungsweise einer Notfallapotheke gehen wir später im Text noch genauer ein.
Erste-Hilfe für den Hund: Wie kann ich helfen?
Ganz wichtig: Bewahre Ruhe. Wenn dein Hund noch bei Bewusstsein ist, leine ihn an, damit er nicht im Schock weglaufen kann. Bewusstlose Tiere müssen in die stabile Seitenlage gebracht werden! Rufe, wenn möglich, eine zweite Person zur Hilfe. Informiere so schnell es geht einen Tierarzt. Wie du in den verschiedenen Notsituationen speziell richtig reagierst, lernst du, wie gesagt, in einem Erste-Hilfe-Kurs. Der ist wirklich zu empfehlen! Denn nur dann bist du gut darauf vorbereitet, deinem Fellfreund zu helfen, wenn er dich braucht.
Erste-Hilfe beim Hund: Die Notfallapotheke
Aber bist du auch gut ausgestattet, wenn dein Hund sich die Pfote verletzt? Oder wenn dein Kumpel plötzlich Durchfall oder sich eine Zecke eingefangen hat? Kannst du ihn im Ernstfall erstversorgen, wenn er einen Fremdköper im Auge hat oder unterkühlt ist?
Die Notfallapotheke: Desinfektion und Hygiene
Hat sich dein Hund verletzt und blutet möglicherweise, solltest du steril arbeiten. So schützt du euch beide vor Infektionen. Dazu sollten in deiner Notfallapotheke immer sterile Einmalhandschuhe zu finden sein. Außerdem eine desinfizierende Jodlösung, am besten auch eine Jodsalbe. Um Wunden zu reinigen oder Fremdkörper aus dem Auge zu spülen, eignet sich isotonische Kochsalzlösung am besten. Diese gibt es in verschieden großen Ampullen.
Die Notfallapotheke: Das wichtigste Verbandmaterial
Braucht dein Hund einen Verband? Dann solltest du einige Materialien dafür im Koffer haben. Zunächst mal Mullbinden, mit denen du sowohl einen Druck- als auch einen Wundverband anlegen kannst. Um möglichst schnell einen fachgerechten Verband machen zu können, brauchst du noch sterile Gazekompressen als Wundauflage, Polsterwatte, feste Verbandwickel und selbstklebende Binden. Mit stabilem Klebeband kannst du nicht nur den Verband fixieren, sondern auch speziell Pfotenverbände vor Feuchtigkeit schützen. Natürlich darf eine Verbandschere nicht fehlen!
Die Notfallapotheke: Salben und Tabletten
Auch eine gute Salbe für kleine Wunden sollte im Erste-Hilfe-Kasten sein. Hier eignet sich beispielsweise eine Zinksalbe, die die Wundheilung unterstützt.
Wenn dein Hund Durchfall hat, kannst du ihm notfallmäßig mit Kohletabletten helfen. Wichtig ist aber immer, die Ursache für die Verdauungsstörung herauszufinden. Sollte der Durchfall länger als 2-3 Tage anhalten, hole dir tierärztlichen Rat!
Diese Klassiker gehören auch noch unbedingt in deine Notfallapotheke:
- Fieberthermometer
- Zeckenzange und Pinzette
- Rettungsdecke
- Taschenlampe
- Erste-Hilfe-Buch
Erste-Hilfe beim Hund: Im Zweifel zum Tierarzt!
Bitte beachte: Die beste Notfallapotheke ersetzt nicht den Tierarztbesuch! In allen Fällen, in denen die Verletzung schlimmer ist oder die Beschwerden langwieriger sind – ab zum Arzt! Am besten deponierst du im Notfallkasten eine Karte mit Adresse und Telefonnummer deines Tierarztes und der nächsten Tierklinik.
Alles, was in deine Hunde-Notfallapotheke gehört, bekommst du in der Apotheke. Denke daran, den Inhalt deiner Notfallapotheke regelmäßig auf Vollständigkeit und Haltbarkeit zu Überprüfen. So ist dein Fellkumpel bei dir in besten Händen.
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