Das Cauda Equina Syndrom ist eine Einengung der Nervenwurzeln im Lendenwirbel-Kreuzbein-Bereich. Die Erkrankung betrifft häufig große Hunde im Alter. Oft bemerkt der Besitzer erst relativ spät, dass sein Vierbeiner unter dieser Problematik leidet. Erst mit dem Fortschreiten der Einengung und damit der Zunahme der Kompression der dort verlaufenden Spinalnerven zeigt der Hund deutlich Schmerzen und/oder Bewegungseinschränkungen.
Das Cauda-Equina-Syndrom: Die Symptome
Meist beginnt die Symptomatik mit Schwierigkeiten, sich auf den Hinterläufen aufzurichten und eine gestreckte Körperhaltung einzunehmen. Oder dein Hund kann plötzlich nicht mehr in den Kofferraum des Autos springen. Meist werden die Hunde berührungsempfindlich am hinteren Rücken. Leider bleibt auch das zum Teil vom Besitzer unbemerkt. Denn dies ist ein sehr schleichender Vorgang, sodass es erst mit dem Fortschreiten der Erkrankung zu Einschränkungen von Nervenfunktionen kommt. Die Rute kann nicht mehr aktiv bewegt werden und die Hinterpfoten werden nachgeschliffen (Krallen blutig geschliffen). Schließlich kommt es zu Lähmungen der Hintergliedmaßen, der Schließmuskeln und der Blase (Kot- und Harninkontinenz).
Das Cauda-Equina-Syndrom: Die Diagnose
Bei der neurologischen Untersuchung des Patienten wird zunächst der Bewegungsablauf im Schritt und im Trab in einer Gangbildanalyse beurteilt.
Anschließend werden spezielle Untersuchungen auf Schmerz und neurologische Dysfunktionen durchgeführt, um den Ort der Nervenblockade genauer zu lokalisieren.
Häufig zeigen die betroffenen Hunde einen deutlichen Schmerz, wenn der Untersucher im Bereich des Übergangs von der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein mit den Daumen Druck auf die Wirbelsäule ausübt.
Die Einengung im Bereich der Nervenwurzeln kann von unterschiedlichen Ursachen ausgehen. Zu diesen gehören arthritische Veränderungen, Infektionen, Bandscheibenvorfälle und Tumore. Falls dafür ein Röntgenbild nicht ausreichend ist, sollte ein MRT oder CT in Betracht gezogen werden.
Nicht selten ist allerdings ein spezielles Röntgenuntersuchungsverfahren oder eine Computertomographie erforderlich, um das Cauda Equina Syndrom zu diagnostizieren.
2002 wurde an der Veterinärmedizinischen Universität Wien ein Forschungsprojekt zum Einsatz der Computertomographie zur Diagnose des Cauda Equina Syndroms durchgeführt. Die Untersuchungen zeigten, dass CT-Untersuchungen insbesondere unter Kontrastmittelapplikation die Identifizierung sämtlicher anatomischer Strukturen ermöglichen, die für eine exakte diagnostische Abklärung des Cauda Equina Syndroms von Bedeutung sind.
Das Cauda-Equina-Syndrom: Die Behandlung
Da die Besitzer eben meist erst spät auf die Symptome aufmerksam werden, ist die Behandlung des Cauda Equina Syndroms nicht einfach. Denn die Teile der Nerven, die schon zerstört sind, sind leider irreversibel zerstört.
Die schulmedizinischen Ansätze:
Zur Druckentlastung der eingeschlossenen Nervenwurzeln wird eine sog. dorsale Laminektomie durchgeführt. Dabei werden Teile des knöchernen Wirbelkanals entfernt und die Nervenwurzeln freigelegt. Die Nervenbahnen werden auf dem Wirbelkanalboden mit stumpfen Häkchen zur Seite gezogen, damit der vorgefallene Teil der Bandscheibe sichtbar wird und exzisiert werden kann.
Osteophyten (Knochenwucherungen) werden mit einer Fräse abgeschliffen. Formenotomien (Eröffnungen der Nervenwurzelkanäle) sind erforderlich, um die eingeschlossenen Nervenwurzeln vom Druck zu befreien.
Die alternativen Ansätze:
- Anti-Arthrose-Therapie durch Futterergänzungsmittel
- Physiotherapie
- Akupunktur
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